Dienstag, 20. Februar 2018
Halbzeit, einige Veränderungen und ein bisschen Schnee
Nach Weihnachten ging dann auch die Arbeit wieder los. Obwohl sich alle sehr bemüht haben, mit dem Arbeitsalltag langsam wieder zu beginnen, fand ich die erste Woche, die für mich noch dazu aus 6 Arbeitstagen bestand, sehr anstrengend. Hinzu kam, dass auch bei uns auf Teneriffa eine regelrechte Grippewelle ausbrach, von der so gut wie niemand in der Einrichtung verschont blieb.
In der zweiten Woche nach den Ferien begann dann das 2. Trimester. Das bedeutet, dass noch einmal die Werkstätten und zusätzlichen Aktivitäten getauscht wurden und es etwas später auch einige Änderungen, die Gruppen betreffend gab. Auch für mich änderte sich dadurch einiges.
Vor dem Frühstück arbeite ich jetzt nicht mehr im Garten, sondern bin im „Taller de Lana“, der Wollewerkstatt. In der Wollewerkstatt, stellen wir mit den Compañeros unter anderem Vorhänge aus Stoffresten her, filzen Tiere aus der Wolle der eigenen Schafe und ansonsten wird sehr viel für aktuelle Feste vorbereitet. Nach dem Frühstück bin ich jetzt statt in der Kerzenwerkstatt im Garten, allerdings mit einer neuen Gruppe von Compañeros.
Zusätzlich dazu bin ich jetzt nicht mehr im Theater dabei, sondern eigentlich im sogenannten „Club Caminantes“, bei dem jeden Dienstag eine Gruppe von ca. 10 Compañeros und einigen Begleitern den ganzen Vormittag eine längere Wanderung unternimmt. Da es aber dann doch immer noch einiger Änderungen bedarf, wurde mein freier Tag nach der Ersten dieser Wanderungen wieder auf Dienstag getauscht, sodass jetzt ein anderer Freiwilliger meinen Platz im ,,Club Caminantes” einnimmt.
Ich persönlich bin sehr zufrieden mit dem Wechsel, da ich jetzt eine perfekte Mischung aus Arbeit drinnen (Taller de Lana) und Arbeit an der frischen Luft (Garten) habe. Besonders das Taller de Lana und die Handarbeit mit den Compañeros, auch den schwerer behinderten, mit denen ich viel arbeite, gefällt mir sehr gut.
Aber auch die Gruppen wurden noch einmal geändert. Eine Compañera musste meine Gruppe verlassen und in eine andere Gruppe wechseln. Dafür bekamen wir ein neues Gruppenmitglied dazu, der eine etwas stärkere Behinderung hat, wodurch für mich und meinen Tutor jetzt auch neue Aufgaben hinzukommen, wie ihn beispielsweise auf die Toilette begleiten oder auch, dass beim Essen jetzt zwei Leuten geholfen werden muss.

In der zweiten Woche nach den Ferien hatten wir dann auch wieder einen freien Tag, den wir dazu nutzten, endlich den typisch spanischen Snack „Churros“ frühstücken zu gehen. Dies hatten wir uns schon die letzten 5 Monate vorgenommen und jetzt endlich realisiert und auch wenn die Churros vor allem fettig geschmeckt haben, war es ein schönes, gemütliches Frühstück. Den weiteren Tag verbrachten wir in der Siam Mall und nachdem wir unser gemeinsam gekochtes Risotto genossen hatten, war unser erster freier Tag im neuen Jahr auch schon vorbei.

Am 20. Januar fand dann das langersehnte Fest San Sebastián statt. Bei diesem Fest wird der Heilige Sebastian, der Schutzpatron der Viehzüchter und Bauern auf Teneriffa verehrt. An diesem Tag findet am Strand von La Caleta ein großes Fest statt, zu dem Menschen aus ganz Teneriffa mit ihren Pferden, Schafen, Ziegen, etc. pilgern, um die Tiere einmal im Meer zu baden.
Bei uns in der Einrichtung begannen die Vorbereitungen schon einige Tage vorher. Es wurden grüne Halstücher zurecht geschnitten, das Vesper vorbereitet, die Tiere daran gewöhnt den Stall zu verlassen, Lieder geübt, Käse aus eigener Ziegenmilch hergestellt und zwei Ziegen geschlachtet. Die Vorfreude der Compañeros war groß und viele konnten es gar nicht erwarten, dass es endlich Samstag wurde.
Dieser begann für uns Freiwillige und Mitarbeiter dann morgens. Es wurden Lebensmittel, ein rießiger Topf mit Kürbissuppe, Kartoffeln und Getränke in die Busse geladen, um diese zu einem reservierten Platz am Strand zu bringen. Gegen 10 Uhr trafen dann die Compañeros und die Kinder der Kindergruppen mit ihren Familien ein. Nachdem einige organisatorische Dinge besprochen wurden, wurden die Halstücher, die uns als Gruppe von San Juan identifizieren sollten, und einige Früchte und Nüsse als Vesper verteilt. Danach machte sich die Gruppe auf den Weg nach unten zum Strand. Vorneweg gingen die etwa 15 Schafe und Ziegen, die von einigen ,,Hirten” begleitet wurden, danach kamen das Pferd und der Esel, auf dem abwechselnd die Kinder reiten durften. Diesen folgten dann die Compañeros, Eltern, Kinder, Familien und restlichen Mitarbeiter und Freiwilligen. Da die Familien von zwei Compañeros aus meiner Gruppe uns leider nicht begleiten konnten, war ich dafür zuständig, mich beim Runterlaufen und später auch auf dem Fest um sie zu kümmern.
Da das erste Stück unserer etwa 5km langen Wanderung an der Straße entlang ging, war die Polizei informiert, die für uns den Weg freimachte, sodass wir sicher den ,,Camino de la Virgen” erreichten, der hinunter zum Strand führt. Nach etwa 2 Stunden, die wir durch trockenes, staubiges und eher unwegsames Gelände wanderten, kamen wir endlich unten an, wo zunächst die Tiere versorgt wurden, und wo sich die tapferen Mitwanderer an unserem Platz im Schatten mit kalten Getränken erfrischen konnten. Wir aus der Einrichtung waren nicht die Einzigen, die mit ihren Tieren gekommen waren. Schon auf dem Weg zogen einige Reiter mit ihren Pferden an uns vorbei und am Strand von La Caleta wimmelte es nur so von Pferden, Ponys, Eseln, und sogar ein Kamel war auf der Straße zu sehen.
Nachdem wir uns kurz ausruhen konnten, ging das Spektakel schon weiter. In einem Umzug wurden alle Tiere zum Meer getrieben, wo sämtliche Ziegen, Schafe und Pferde einmal ins Wasser geschmissen wurden, was hier eine langjährige Tradition ist. Nach dem anschließenden Mittagessen, unter Anderem bestehend aus dem Fleisch der selbstgeschlachteten Ziegen, ging es schon langsam ans Aufräumen und am Abend mussten wir Freiwillige und einige Mitarbeiter mit den Tieren wieder den Weg hinauf laufen. Müde vom Fußmarsch, vom Bad im Meer und vor allem auch von der Sonne kamen wir oben an, wo wir zum Glück nicht mehr viel aufräumen mussten und nach Hause gehen durften. Mir hat dieses Fest sehr gut gefallen, weil wir noch einmal auch mit den Familien der Compañeros ins Gespräch kommen konnten und wir dieses typische und traditionelle Fest auf Teneriffa, auf das sich alle so sehr gefreut haben, mit den Compañeros und anderen Einheimischen verbringen konnten, und es nicht nur von außen miterlebt haben.

Unsere Schafe und Ziegen

Selbstgemachter Ziegenkäse

Am Sonntag danach wurden wir dann von einem Mitarbeiter der Einrichtung zu einer kleinen Wanderung eingeladen, und da wir an diesem Wochenende ja noch nicht genug gelaufen sind, waren mein Mitbewohner und ich natürlich dabei. Um 15 Uhr wurden wir abgeholt und es ging mit dem Auto hoch ins Teno-Gebirge, auf den ,,Montaña del Agua”, wo wir das Auto abstellten und unsere Wanderung starteten. Zunächst wanderten wir auf einem gut ausgebauten Weg durch den kanarischen Kiefernwald, immer mit Blick auf den Teide. Nach einem kleineren Anstieg, konnten wir den Ausblick auf das Bergdörfchen Masca auf der einen Seite, auf Santiago del Teide auf der anderen Seite und auf den Gipfel des Teides genießen. Nachdem es dort oben vor allem kleinere Sträucher und Farne gab, änderte sich die Landschaft nach einigen hundert Metern ein weiteres Mal. Plötzlich befanden wir uns zwischen dichten Bäumen, die uns umschlossen, sodass kaum das Sonnenlicht zu uns durchkam und es richtig düster wurde. Am Ende wanderten wir noch auf den Gipfel des ,,Montaña del Agua”, von wo aus man sowohl den Süden, als auch den Norden der Insel, den Teide und die Berge des Teno-Gebirges sehen konnte. Dort genossen wir den Sonnenuntergang und schossen einige Fotos, während aus der Ferne nur das Glockenläuten der Ziegen aus dem Dörfchen Masca und gelegentlich ein Motorrad zu hören waren.
Es war wirklich eine superschöne, und vor allem vielfältige Wanderung. Außerdem lernten wir durch den Mitarbeiter, der fast sein ganzes Leben auf Teneriffa verbracht hat sehr viel über die Pflanzen, die Gesteinsformationen und über die Geschichte der Insel und der Bewohner, was sehr interessant war. Was ich besonders interessant fand, waren einige Details über die Wetterlage Calima. Zum Beispiel ist es so, dass der Sahara-Sand bis nach Südamerika gelangt und dort eine wichtige Grundlage für den Regenwald bildet, da nur so bestimmte Nährstoffe dorthin gelangen. In Anbetracht dessen, fällt es Einem schon leichter, sich nicht so sehr über die schlechte Sicht und staubige Luft bei Calima zu beschweren.

Der Gipfel des ,,Montaña del Agua"
Der Gipfel des ,,Montaña del Agua" ist nur zur Hälfte bewachsen, was an privaten Besitzverhältnissen liegt



Kanarische Glockenblume

Das Teno-Gebirge im Sonnenuntergang



Am darauffolgenden Dienstag war dann für mich das erste und auch letzte Mal ,,Club Caminantes” angesagt. Direkt nach dem Morgenkreis fuhr eine Gruppe, bestehend aus etwa 10 fitteren Compañeros, 2 Mitarbeitern, meiner Chefin mitsamt Hund und mir, mit zwei Bussen wieder ins Teno-Gebirge, wo wir im Örtchen ,,Valle de Ariba” zu unserer Wanderung am gegenüberliegenden Hang vom ,,Montaña del Agua” starteten. Dort wollten wir schauen, ob die Mandelblüte schon begonnen hat, was leider bis auf einige vereinzelte Blüten nicht der Fall war. Trotzdem konnten wir bei einer kleinen Pause noch die letzten Mandeln von letztem Jahr aufsammeln und essen, was für mich auch schon ein Erlebnis war. Müde und hungrig kamen wir dann, pünktlich zum Mittagessen, wieder in der Einrichtung an.

Inzwischen begann dann auch der Februar, der kälteste Monat auf Teneriffa, was für uns bedeutete, die Halbzeit erreicht zu haben. Wirklich kalt wurde es draußen aber trotzdem nicht, nur in unserer Wohnung, die schon den ganzen Winter kalt ist, müssen wir auch weiterhin mit dickem Pulli herumlaufen.
Das erste Wochenende im Februar war unser freies Wochenende, das sogar noch durch einen Feiertag am Freitag verlängert wurde. Dieses nutzten wir, um mit einer angemessenen Party die Geburtstage von drei meiner ,,Mitfreiwilligen” nachzufeiern. Den Freitag nutzten wir also, alle Vorbereitungen zu treffen, die Wohnung zu dekorieren, Essen vorzubereiten und so weiter, sodass die Party am Abend zu einem vollen Erfolg wurde und wir gegen halb 1 in den örtlichen spanischen Club ,,Achaman” weiterzogen.
Am Samstag Abend waren wir dann von einem Mitarbeiter auf eine Party im Hard Rock Hotel eingeladen, was wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen konnten.

Am Sonntag Nachmittag machten wir uns, dick eingepackt mit zwei Hosen, 2 Pullis und 2 Jacken, zu fünft in einem Mietauto auf den Weg auf den Teide, um den Schnee zu sehen, der dort eine Woche zuvor gefallen war. Da man allerdings nur bis zur Straßensperre auf Höhe der Seilbahn kam, und irgendwie noch mehr Leute auf die Idee gekommen waren, diesen Sonntag hochzufahren, standen wir dort fast länger im Stau und waren auf der Suche nach einem Parkplatz, als wir letztendlich draußen den Schnee genießen konnten. Zwar war ein Großteil des Schnees schon wieder geschmolzen, was die Einheimischen nicht davon abhielt auf Plastiktüten und Surfbrettern einige kleinere Hänge herunterzurutschen.

Teide im Schnee



Mit dem Februar begann auch die Zeit des Karnevals. Da in der Hauptstadt Teneriffas, Santa Cruz, der weltweit zweitgrößte Karneval nach Rio de Janeiro stattfindet, wurde am letzten Tag vor den Faschingsferien auch in der Einrichtung Karneval gefeiert. Das Motto in unserer Einrichtung war ,,Aeropuerto San Juan – Viaje a Alemania”, also ,,Flughafen San Juan – Reise nach Deutschland”. Die ganze Woche über wurde dafür Dekoration gebastelt und am Donnterstag nach der Arbeit dekorierten wir den Speisesaal festlich, was als Überaschung für die Compañeros gedacht war. Am Freitag nach dem Frühstück begann dann das Spektakel. Es gab drei rießige Kisten mit Perücken und Kostümen und alle wurden verkleidet. Danach folgte ein Spaziergang durch Adeje, bei dem die Compañeros ihre Kostüme präsentieren konnten. Nach einigen Fotos ging die Feier dann im Speisesaal weiter, wo es Essen und Getränke gab und zur Musik getanzt werden konnte. Diese ,,Fiesta de Carnaval” war wirklich ein sehr gelungenes Fest, das allen sehr viel Spaß gemacht hat, auch denen, die zuerst gar nichts vom Karneval wissen wollten.

Zum Motto passend dekorierter Speisesaal

Unsere Ferien begannen dann am Sonntag, wo wir mit dem Bus nach Santa Cruz fuhren. Dort angekommen sahen wir uns zunächst etwas in der Stadt um, auf der Suche nach dem Karneval und bewunderten die zahlreichen vielfältigen Kostüme. Da aber noch nicht so viel los war, fuhren wir zum Strand namens ,,Las Teresitas” im Örtchen ,,San Andrés”, was ein rießiger Strand aus aufgeschüttetem Sahara-Sand ist und von wo wir die Aussicht aufs Meer und die gelegentlich zwischen den Wolken hervorschauende Sonne genossen. Gegen Nachmittag war dann auch in Santa Cruz mehr los, sodass wir dort noch einige Zeit verbrachten und dann wieder mit dem Bus zurück fuhren.
Ansonsten besuchte ich in den Ferien einen für mich neuen Strand, den Abama-Strand, der zwischen einem rießigen Luxus-Hotel und Klippen aus schwarzem Vulkanstein liegt. Für die Hotelgäste gibt es dort sogar eine Gondel, die hinunter zum Strand führt, während das ,,normale Fußvolk” wie wir, eine Steintreppe benutzen muss. Auch wenn das Wasser sehr kalt war, genoss ich es sehr, wieder mal im Meer baden zu können.

Gondel hinunter zum Abama-Strand

Abama-Strand

Außerdem besuchten wir ein weiteres Mal den ,,Montaña Roja” und den Strand ,,El Medano”, der aufgrund des starken Windes übersäht von Surfern, Windsurfern und Kitesurfern war. Die Hin- und Rückfahrt mit Bussen war zwar eine Weltreise, dies wurde jedoch vom Ausblick vom ,,Montaña Roja” und dem schönen, sonnigem Wetter kompensiert, das mir auch den ersten kleineren Sonnenbrand im neuen Jahr bescherte.

El Medano

Kleiner, hungriger Besucher

Am Donnerstag wanderten wir gegen Nachmittag hinunter zum Meer, wo das Wetter allerdings leider nicht so schön war. Trotz kühlen Temperaturen waren wir dann doch noch im eiskalten Wasser schwimmen und am Abend wanderte ich alleine wieder hinauf nach Hause, was ich sehr genoss. Auf meinem Weg konnte ich einen superschönen Sonnenuntergang beobachten, bei dem die Sonne hinter der Nachbarinsel ,,El Hierro” unterging und zu Hause angekommen kochten wir uns gemeinsam noch ein Abendessen.



Am Freitag besuchten wir dann den ,,Aloe Park” in der Stadt Arona, der auf mich wie eine grüne Oase im trockenen Süden Teneriffas wirkte. Dort wurde uns in einer Führung der Anbau und die Verarbeitung der Aloe Vera Pflanzen, die Wasserversorgung und vieles anderes über typische Pflanzen Teneriffas erklärt, was sehr interessant war, auch wenn wir durch die Arbeit in der Einrichtung schon sehr viel wussten.

Aloe Park

Abends fand dann ein weiterer Deutsch-Spanischer-Poetry Slam in der Siam Mall statt, den wir natürlich auch besuchten und der ein schöner Ferienabschluss war.



Montag, 22. Januar 2018
Die Weihnachtszeit auf Teneriffa
Die Weihnachtszeit ist hier auf Teneriffa doch sehr anders, als ich es aus Deutschland kenne.
Wenig weihnachtlich endete der November mit einer Unwetterwarnung für Teneriffa und die westlichen kanarischen Inseln für unser freies Wochenende im November, wodurch unser Surfkurs mit einem Mitarbeiter sprichwörtlich ins Wasser fiel. Letztendlich war die ganze Aufregung umsonst und bis auf einige wenige Regentröpfchen wurde Teneriffa vom großen Sturm verschont, sodass wir mit dem Backen der ersten Plätzchen mit den ersten Vorbereitungen für die Weihnachtszeit beginnen konnten.
Auf der Arbeit hat sich bisher nicht viel geändert. Im Garten merkt man kaum, dass der Winter angebrochen ist. Die Arbeit besteht weiterhin aus pflanzen, Tomaten ernten und sehr viel gießen. Eine kleine Veränderung ist eine neue Compañera, die jetzt in meiner Gruppe ist und mit mir im Garten arbeitet.
Am ersten Advent fand dann das erste Fest in der Weihnachtszeit für die Kinder der Kindergruppen, das ,,Adventsgärtlein“ statt. Zur Vorbereitung dieses antroposophischen Fests fuhr eine Gruppe von Compañeros, Freiwilligen und Mitarbeitern in den Wald, um Zweige der kanarischen Kiefer zu sammeln, die später in Form einer Spirale mit einer Kerze in der Mitte im Speisesaal ausgelegt wurden. Des weiteren wurden in den Tagen vor dem 1. Advent fieberhaft die letzten Vorbereitungen getroffen, das heißt während der Speisesaal abgedunkelt und weihnachtlich dekoriert wurde, übte eine andere Gruppe fleißig Weihnachtslieder auf der Leier zu spielen, um die Festlichkeiten musikalisch zu begleiten.
Am Sonntag Nachmittag begann die Zeremonie mit dem Engel, der von einer Freiwilligen gespielt wurde, der die Kerze im Innern der Spirale anzündet. Danach geht jedes Kind einzeln durch die Spirale, zündet seine Kerze an, die in einem roten Apfel steckt, legt diesen in der Spirale ab und nimmt sich einen goldenen Stern aus Pappe, der auf der Spirale vorbereitet liegt. So wird im Laufe der Zeit der Raum immer mehr erhellt. Das ganze wird begleitet von den Klängen der Leier und den gesungenen Weihnachtsliedern. Das Fest soll für die Kinder einen magischen Moment schaffen, durch das entzünden der Kerzen die Adventszeit erhellen und Licht in die Herzen aller bringen. Wir Freiwilligen konnten die magische Atmosphäre leider nicht so gut genießen, da wir währenddessen die Kinder, die darauf warteten an die Reihe zu kommen, beruhigen sollten, was sich als gar nicht so einfach erwies.

La Espiral

Festliche Dekoration mit Adventskranz


Der Dezember war auf der Arbeit geprägt von den Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt in der Einrichtung am 16.12.. Dafür mussten alle im Laufe des Jahres hergestellten Produkte fertiggestellt und eingepackt werden, die Stände mussten aufgebaut werden und es gab sogar drei Weihnachtsbäume, die montiert werden mussten. Auch wenn die Kanarier eine andere Vorstellung von einem Weihnachtsbaum haben, war am Ende doch alles sehr schön dekoriert. Die Zeit kurz vorher war sehr anstrengend, da wir oft länger arbeiten mussten, um all diese Vorbereitungen zu treffen, aber der Weihnachtsmarkt selbst war ein voller Erfolg. Vormittags hatte ich die Kinder meiner Samstagsgruppe, die in verschiedenen Workshops zum Beispiel Pony reiten und Plätzchen backen konnten. Nachmittags durfte ich beim Bücherverkauf helfen, bei dem vor allem anthroposophische Bücher verkauft wurden. Natürlich hatte ich zwischendrin auch Zeit mir den Markt und die Produkte der Kunsthandwerker von Außerhalb anzuschauen und konnte die ein oder anderen Weihnachtsgeschenke, bestehend aus den Produkten der Einrichtung einkaufen. Am späten Nachmittag hatte dann auch unser Chor einen Auftritt, bei dem wir einige Weihnachtslieder zum Besten gaben.



Weihnachtsbaum mal anders
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Selbstgemachte Seifen aus der Einrichtung


In den letzten drei Tagen vor den Weihnachtsferien war dann nocheinmal alles anders. Jeweils eine Gruppe machte am Mittwoch bzw. Donnerstag einen Ausflug in die Hauptstadt Santa Cruz, um sich eine Ausstellung über das alte Ägypten anzuschauen. Da wir aber zum Mittagessen wieder da sein mussten, bestand der Ausflug vor allem aus der ca. 1 ½ stündigen An- und Abreise, sodass die Ausstellung eher schnell bewundert werden musste.
Am letzten Tag fand dann ein Weihnachtsessen für alle Mitarbeiter, Freiwilligen, Compañeros und deren Familien statt. Die Compañeros kamen morgens in ihren besten Klamotten an und während ich mit einer Gruppe von Freiwilligen die Tiere versorgen musste, wurden von den Compañeros Fotos gemacht. Gegen Mittag kamen dann die Familien und das Essen begann mit einiger Verspätung mit einem Aperitif. Darauf folgten Vorspeise, zwei Hauptspeisen und eine Nachspeise und am Ende wurden die Weihnachtsgeschenke für die Compañeros und die Wichtelgeschenke der Mitarbeiter und Freiwilligen verteilt. Während des Essens konnte man sich mal in einer anderen Atmosphäre mit den Compañeros und deren Familien unterhalten und natürlich freuten sich auch alle über die Bescherung.

In unserer Freizeit im Dezember wanderten wir unter anderem an einem Sonntag die ,,Barranco del infierno“ in Adeje. In dieser „Höllenschlucht“ fließt das ganze Jahr über Wasser, was dazu führt, dass plötzlich alles grün und bewachsen ist. Außerdem konnten wir einen kleinen Wasserfall und einige Bienenstöcke bewundern, die dort an der Felswand stehen.

Aussicht auf Adeje

Barranco del Infierno
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Außerdem feierten wir am Strand von El Medano den Geburtstag von einer von uns Freiwilligen, wodurch ich noch einen neuen Strand kennenlernen konnte und wir besuchten den örtlichen Weihnachtsmarkt, der direkt vor unserer Haustür stattfand.

El Medano

Den Chorauftritt am 21. Dezember mit der Musikschule von Adeje musste ich mir leider von außen anschauen, da ich aufgrund von einer Erkältung keine Stimme hatte und somit leider nicht mitsingen konnte.
Am 23. Dezember begannen dann endlich unsere langersehnten Weihnachtsferien. Nachdem wir am Samstag zu 5. die Tiere in der Einrichtung versorgen mussten, fuhr ich zum Flughafen, um meine Eltern abzuholen, die mich für eine Woche besuchen kamen. Die Wiedersehensfreude war groß, auch wenn ich mich erst wieder an so viel Familie gewöhnen musste. Nachdem das Gepäck da war, das Mietauto geholt und im Hotel eingecheckt wurde, besuchten wir meine Wohnung und die Einrichtung, wo meine Familie direkt die kanarischen Bananen aus dem Garten probieren konnte. Nach einem gemütlichen Nachmittag und einem späten Mittagessen gingen meine Eltern dann ins Hotel und ich in meine Wohnung, da ich Sonntagmorgen wieder um 9 in die Einrichtung musste, um ein weiteres Mal die Tiere zu versorgen.
Nachdem diese Arbeit auch am „Heiligen Morgen“ erledigt war, fuhr ich mit meiner Familie zum vielbeschriebenen Flohmarkt in Guargacho. Der heilige Abend begann dann, zwar ohne Weihnachtsbaum, dafür aber mit Meerblick aus dem Hotelzimmer, mit unserem selbstgekochten Abendessen – Linsen mit Spätzle. Darauf folgte natürlich die Bescherung und ansonsten war es ein sehr gemütlicher, familiärer Abend.
Da irgendwie die ganze Familie erkältet war, gingen wir den Montag entspannt mit einem Besuch am Strand El Medano an. Dort wanderten wir auf den „Montaña Roja“, den roten Berg, von dem aus wir die wunderschöne Aussicht auf die Insel und das Meer bewundern konnten.

Blick vom Montaña Roja

Natürlich wurde das Meer auch dazu genutzt eine Runde zu schwimmen und Steine am Strand zu sammeln.
Am Dienstag stand dann der erste große Ausflug an. Morgens packten wir unsere Sachen ins Auto und fuhren los in Richtung der Stadt „Icod de los Vinos“. Der direkte Weg wäre aber natürlich langweilig gewesen. Über die Autobahn fuhren wir also zuerst nach Los Gigantes, weiter auf engen, kurvigen Straßen über das berühmte Bergdorf Masca nach Buenavista del Norte, wo wir in einem typisch kanarischen Restaurant zu Mittag aßen. Von Buenavista ging es dann noch etwa 20 Minuten am Meer entlang, bis wir in Icod de los Vinos ankamen, wo wir dann den berühmten Drachenbaum, den „Drago Milenario“ und das Schmetterlingshaus besichtigten.
Nachdem der Dienstag eher ein Tag im Auto war, verbrachten wir den Mittwoch mit der Wanderung der „Barranco del Infierno“ etwas sportlicher. Den Nachmittag verbrachten wir am Strand von Adeje, dem Playa del Duque, wobei uns das Wasser doch zu kalt zum schwimmen war.
Den Donnerstag begannen wir gemütlich, indem wir das erste mal das Frühstücksbuffet des Hotels ausnutzten. Danach setzten wir uns wieder in das Auto und fuhren in die Hauptstadt Santa Cruz, wo wir über einen Weihnachtsmarkt und durch die Straßen spazierten, den „Mercado de Nuestra Señora de África“, eine Art Markthalle, besuchten und während einer kleinen Pause auf einer Parkbank in einem Park die grüne Vegetation genossen, die es im Süden der Insel kaum gibt.

Gemüsestand im "Mercado de Nuestra Señora de África"



Am Freitag, der schon der letzte ganze gemeinsame Tag war, lernten wir dann ein weiteres Gesicht der Insel kennen. Mit dem Auto fuhren wir über „Vilaflor“, den höchstgelegenen Ort der Insel bis hinauf zum Teide. Mit dem Auto kann man bis etwa 2356m fahren, ab da müsste man wandern oder mit der Seilbahn weiter auf den Gipfel hinauf fahren. Da man für die Seilbahn viel zu lang hätte anstehen müssen und wir für eine Wanderung hinauf nicht genug Zeit hatten, fuhren wir lediglich zum Besucherzentrum „El Portillo“, wo wir uns über die Geographie und die Entstehung des Teides und der ganzen Insel informierten. Nach einem kleineren Spaziergang durch den angrenzenden botanischen Garten, in dem die wenigen, auf dem Teide vorkommenden Pflanzen ausgestellt sind, machten wir uns wieder an den kurvigen Abstieg.

Mein Bruder und ich auf halbem Weg zum Teide

El Teide

Am Samstag morgen ging es dann schon an die Verabschiedung und meine Familie flog wieder zurück ins kalte Deutschland. Wieder in meiner Wohnung angekommen, kochte ich mit meinem Mitbewohner und wir brachten die Wohnung ein bisschen auf Vordermann, sodass es für unsere dritte Mitbewohnerin ein schöner Empfang wurde, die Samstag Abend von ihrem Besuch in Deutschland nach Hause kam.
Alles in allem war es eine superschöne Woche mit meiner Familie, wir hatten wunderschönes Wetter mit so guter Sicht, dass man die Nachbarinseln Gran Canaria, La Gomera und sogar El Hierro und La Palma sehen konnte und wir haben sehr viel unternommen und die Zeit zusammen genossen.
Am Sonntag begannen wir Nachmittags dann mit den Vorbereitungen für Silvester, zu dem uns ein Mitarbeiter zu sich nach Hause eingeladen hatte. Abends fuhren wir dann zuerst nach Granadilla ins „Casa hogar“, die Wohngemeinschaft der Compañeros, wo wir auch übernachten durften. Dann ging es weiter nach El Medano, wo wir bei unserem Mitarbeiter freundlich aufgenommen wurden. Das Jahr 2018 begann dann typisch Spanisch mit 12 Trauben, die man sich bei den 12 Glockenschlägen in den Mund steckt.
Die erste Woche des neuen Jahres war dann für mich und einen weiteren Freiwilligen nicht sehr entspannt, da wir in dieser 2. Ferienwoche jeden Tag etwa 2 Stunden die Tiere aus der Einrichtung versorgen mussten. Ansonsten nutzten wir Freiwilligen, die nicht in Deutschland waren dafür, noch einige Ausflüge zu machen. Am Dienstag bereiteten wir alles für den Geburtstag von einer Freiwilligen vor, bei dem wir am Mittwoch nach einem ausgedehnten Frühstück mit einem Mietauto in die Stadt La Laguna fuhren. Dort bewunderten wir die Altstadt, waren Essen und den Abend ließen wir dann noch am Strand ausklingen.
Am Donnerstag war ich mit meiner Mitbewohnerin im Kino, im Disney-Film „Coco“, der von dem „Dia de los Muertos“, dem ,,Tag der Toten" in Mexico erzählt. Es war dann auch ein echter Erfolgsmoment, als man wirklich fast alles verstanden hat, obwohl der Film natürlich auf Spanisch war. Auch sonst kann ich diesen Film nur empfehlen.
Den Samstag nutzten wir dann noch einmal für einen größeren Ausflug. Wir mieteten morgens noch einmal ein Auto und machten uns ein weiteres Mal auf den Weg auf den Teide. Dort angekommen erwartete uns sehr seltsames Wetter. Mit ca. 5 Grad, war es für uns ungewohnt kalt und der gelegentliche Regen durchnässte uns nach kürzester Zeit außerhalb des Autos völlig. Dementsprechend machten wir uns relativ schnell wieder auf den Weg nach unten ins Warme, wo wir dann zu zweit noch einen Ausflug zum „Montaña Roja“ machten, um noch einen kleinen Spaziergang mit schöner Aussicht zu genießen.

Bestens ausgerüstet für den Teide :)

Auf dem Teide auf gleicher Höhe mit dem Regenbogen

Der Abend am Fuße des Montaña Roja

Mit diesem Ausflug gingen dann zwei sehr schöne Ferienwochen zu Ende und wir starteten ein weiteres Mal mit neuer Kraft in die Arbeit.



Sonntag, 19. November 2017
Reflexionsseminar und eine spannende Woche auf El Hierro
In der letzten Zeit ist wieder sehr viel passiert.
Neben Halloween, das wir Freiwilligen alle gemeinsam gefeiert haben, war jemand von der Trägerorganisation des Freiwilligendienstes zu Besuch um sich die Einrichtung und unsere Wohnungen anzuschauen. Außerdem gab es für uns ein Reflexionsseminar, das an zwei Nachmittagen stattfand, bei dem man Probleme ansprechen konnte, über die bisherige Zeit reflektieren sollte und bei dem wir mehr Informationen über die Anthroposophie erzählt bekamen. Dies war sehr interessant und auch hilfreich, auch wenn ich mich nicht zu 100% mit der Anthroposophie identifizieren konnte.
Des Weiteren fand nach langen Vorbereitungen in der Woche vom 06.11. bis 10.11. das lang ersehnte Feriencamp für die Compañeros auf der Insel El Hierro statt. Die Vorfreude war groß, sodass man schon Wochen vorher immer wieder die Fragen der Compañeros über El Hierro und die Reise beantworten musste, wie z.B. wer denn alles mitgeht, oder ob wir auch genug Windeln und sonstiges mitnehmen.
Kurz vor Beginn der Reise, bei der insgesamt 20 Compañeros, 7 Freiwillige und 5 Mitarbeiter dabei waren, wurden uns Begleitern immer 1 bis 2 Compañeros zugeteilt, um die man sich in der Woche kümmert und für die man die Verantwortung hat. Ich war, gemeinsam mit einer weiteren Freiwilligen für nur eine Compañera im Rollstuhl zuständig, da es zu zweit deutlich einfacher ist, sie beispielsweise aus dem Rollstuhl ins Bett zu tragen.
Am Montag den 6.11. ging es dann endlich los. Bis zum Mittagessen wurde normal gearbeitet und um 15 Uhr ging es dann mit zweit Autos, 3 Bussen und viel Gepäck los zum Hafen in Los Christianos, wo auch schon die Fähre auf uns wartete. Nach etwa 2 ½-stündiger Fahrt, die nach einem üppigen Mittagessen bei einigen Compañeros zu Seekrankheit führte, kamen wir im Hafen von Valverde auf der Insel El Hierro an. Nach unserer Ankunft mussten wir noch ca. 1 Stunde mit den Autos und Bussen zu unserer Unterkunft fahren. Die Unterkunft war eine ,,aula de la naturaleza“, was in etwa einem deutschen Naturfreundehaus entspricht, das in der Nähe des Ortes Taibique mitten im Wald lag, wobei die Temperaturenvon ca. 15 Grad aufgrund der Höhe über dem Meeresspiegel für uns alle ungewohnt kalt waren. Da das Haus leider nicht Rollstuhlgerecht war, musste ich mit zwei Compañeros und einer weiteren Freiwilligen in einem kleinen Ferienhäusschen wohnen, das etwa 5 Minuten Autofahrt von dem großen Haus entfernt war. Die Anderen schliefen alle gemeinsam in großen Schlafsälen. Nach einem ausgiebigen Abendessen fielen dann alle, natürlich nach Zähne putzen, wickeln, duschen, etc., müde von der Reise ins Bett.
Der Dienstag war dann der erste ganze Tag mit den Compañeros. Nach einem wieder sehr ausgiebigen Frühstück stiegen alle in die Busse und es ging am Berg entlang in engen Kurven, auf schmalen Straßen und immer mit Sicht aufs Meer in Richtung der berühmten Kirche der Virgen de los Reyes, die wir dann besichtigten.

Kirche der Virgen de los Reyes
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Aufgrund von starkem Regen wurde der eigentlich darauffolgend geplante Spaziergang schon nach kurzer Zeit abgebrochen und wir stiegen wieder in die Busse um einen schönen Platz zum Mittagessen zu suchen. Diesen fanden wir auf einer Lichtung im Wald, wo einige Bänke standen, auf denen wir unser Picknick genießen konnten. Nach dem Essen hatte sich das Wetter gebessert, sodass wir in kleinen Gruppen zu Spaziergängen in die Umgebung aufbrachen, wobei der Waldboden für den Rollstuhl häufig zu einer größeren Herausforderung wurde.
Am Mittwoch brachen wir wieder direkt nach dem Frühstück mit den Bussen auf, um das „Ecomuseo de Guinea“ zu besichtigen, wo ausgestellt wird, wie die Menschen auf El Hierro früher gelebt haben.



Dazu gehörte auch die Besichtigung einer Höhle und der Besuch eines „Lagartario“, eines Terrariums, in dem eine große Echsenart lebt, die es nur auf El Hierro gibt und von der man lange geglaubt hat, sie sei schon ausgestorben.
Das Mittagessen verbrachten wir an dem „piscina natural de la Maceta“ , d.h. einem Naturschwimmbad, in dem leider nur ein paar von den Freiwilligen und Mitarbeitern schwimmen konnten, da es durch starken Wellengang für die Compañeros zu gefährlich war.

Piscina natural la maceta



Besonders interessant war der Temperaturunterschied von ca. 10 Grad, denn oben bei unserer Unterkunft waren es 14 Grad und unten am Meer 24 Grad.
Nach dem Mittagessen und einer kleinen Pause, die zum Ausruhen und die Aussicht genießen genutzt wurde, machte sich die ganze Gruppe auf den Weg, um einen Spaziergang durch das Lavagestein an der Küste entlang zu machen, wobei man noch einmal die wunderschöne Küste,bestehend aus schwarzen Steinen, bewundern konnte.





Da die Insel El Hierro eine nur sehr dünn besiedelte Insel ist, auf der auch nur wenige Touristen Platz haben, konnten wir dort in der Nacht einen wunderschönen Sternenhimmel beobachten, bei dem sogar die Milchstraße als helleres Band am Himmel zu erkennen war.
Am Donnerstag fuhren wir zunächst morgens noch einmal weiter hinauf in die Berge, wo wir „El Sabinar“ besichtigten, einen Wacholderwald, in dem sich die Bäume aufgrund von ständigem starken Wind verbiegen und so krumm wachsen, dass einige der Baumkronen bereits den Boden berühren.

El Sabinar bei Nebel

Eigentlich sieht man im Hintergrund dieses Wahrzeichens der Insel El Hierro das Meer, dies blieb uns allerdings verwehrt, da das Wetter eher von Regen, Nebel und Kälte geprägt war.
Nach einem Spaziergang durch diese, durch den Nebel sehr geheimnisvoll wirkende Landschaft machte sich die ganze Gruppe auf den Weg in Richtung der Stadt La Restinga, den südlichsten Punkt Spaniens. Dort wurde am Hafen, wo es auch einen kleinen Strand gab, zunächst wieder Mittaggegessen, gebadet und später in kleinen Gruppen der Hafen erkundet, wobei wir noch einmal die wunderschönen Steilküsten und das tiefblaue Meer bewundern konnten.

Hafen von "La Restinga"





Nach diesem Tag war die Reise dann schon fast vorbei. Am Freitag wurde nach dem Putzen der Unterkünfte die Autos und Busse beladen und wir fuhren wieder in Richtung Hafen und auf die Fähre. Nach etwas stärkerem Wellengang, was wieder bei Einigen eine leichte Übelkeit auslöste, kamen wir dann nachmittags wieder auf Teneriffa an, wo die Compañeros schon sehnsüchtig von ihren Familien erwartet wurden.
Für uns ging damit eine sehr anstrengende, aber auch sehr aufregende und interessante Woche vorbei, in der wir sehr viel von der wunderschönen Insel El Hierro gesehen, viel gearbeitet, aber auch die Compañeros mal ganz anders kennengelernt haben.

Richtig entspannen konnten wir danach jedoch erst am Sonntag, da am Samstag zuerst die Kindergruppen betreut werden mussten und Abends der Laternen-Umzug und das St. Martin-Fest in der Einrichtung stattfand, bei dem wir Freiwilligen natürlich auch helfen mussten. Während des Laterne-Umzugs, bei dem wir Freiwilligen die Kinder aus unseren Kindergruppen begleiteten, wurde die Geschichte von Sankt Martin und dem Bettler von zwei Mitarbeitern und dem Pferd der Einrichtung dargestellt, was ich sehr beeindruckend fand.

In der Zwischenzeit, konnte ich auch mit einer weiteren Freiwilligen an unserem freien Tag die Stadt „Los Gigantes“ besichtigen, die allerdings sehr touristisch geprägt ist und mir deswegen nicht so gut gefallen hat.

Hafen von Los Gigantes

Los Gigantes

Außerdem waren wir diesen Sonntag ein weiteres Mal auf dem Flohmarkt in Guargacho und besichtigten danach, auf Empfehlung eines Mitarbeiters der Einrichtung, den „montaña amarilla“, den gelben Berg an der Costa Silencio. Dieser Berg besteht aus gelb erscheinendem Gestein und fällt als eine Steilküste ins Meerhinab. Dort genossen wir die Sonne, denn auch hier macht sich seit einiger Zeit der November durch häufig wolkigerem Himmel und Temperaturen bemerkbar, die nur noch ca. 20 Grad betragen.

montaña amarilla

montaña amarilla

montaña amarilla